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Gewalt ist NIE die Lösung!

Hallo,

nach nun über 12 Jahren haben wir mit hunderten von wundervollen Hunden zusammen arbeiten dürfen. Mittlerweile freuen wir uns auch über zahlreiche Welpen und doch sind die meisten Kunden, die zu uns kommen, die mit den sogenannten „Problemhunden“.

Von Aggression gegen Artgenossen und Menschen, Angst vor allem und jedem, nicht alleine sein können, einem ständigen Abhauen, wildern und vielem mehr, ist alles dabei. Nicht jeder dieser Kunden kam sofort zu uns, oft liegt ein jahrelanger Leidensweg hinter ihm und seinem Hund. Vieles wurde ausprobiert und umgesetzt- sei es Tipps von Freunden, aus dem Fernsehen oder von professionellen Hundetrainern.

Oft ist das erste Training (das bei uns IMMER zuhause beim Kunden stattfindet – außer der Kunde wohnt zu weit weg) sehr emotional und erschütternd. Wir erfahren wie bisher mit dem Hund „trainiert“ wurde und manches davon ist nur schwer auszuhalten.

Es gibt leider immer noch Menschen, die der Meinung sind, das Hunde nur eine Aufgabe auf Erden haben, nämlich sich dem Menschen unterzuordnen und eine willenlose Maschine zu sein, die jederzeit perfekt zu funktionieren hat. Der Weg zu diesem „perfekten“ Hund wird oft mit Gewalt erzwungen.

Hier eine kleine Auswahl an dem was uns unsere Kunden erzählt haben – wie mit ihren Hunden „gearbeitet“ wurde:

❌ bewusste extreme Leinerücke (der Hund stürzt, oder „fliegt“ durch die Luft)

❌ über die Leine mit Druck auf den Boden so lange drücken, bis er kaum noch Luft bekommt

❌ den Hund mit der Faust auf die Nase schlagen (damit er bei Fuß geht)

❌ ihm Wasser in die Ohren spritzen

❌ Teletak (Stromhalsband)

❌ mit dem Stock schlagen

❌ ihn tagelang vollkommen ignorieren

❌ ihn über Stunden in ein dunkles Zimmer sperren

❌ ihn tagelang hungern lassen

und noch vieles mehr…

Ein ständiges lautes Anbrüllen wirkt da fast schon harmlos.

Leider ist das keine Ausnahme. Und ich rede hier von Deutschland, von einem Land, in dem der Hund, als der beste Freund des Menschen zählt. Nur geht man so mit Freunden um?

Uns geht es nicht darum, irgendjemand an den Pranger zu stellen. Wir werden Menschen leider nicht verändern, für die Gewalt eine normale Form der Kommunikation ist. Unsere Bitte ist eine ganz andere. Bitte gebt NIE Verantwortung für euren Hund ab. Erlaubt NIEMANDEM grob, gemein, geschweige denn brutal mit eurem Hund (oder fremden Hunden) umzugehen. Egal wie sehr sich auch jemand Experte schimpft. Ein echter Hundeexperte, der Hunde wirklich versteht, weiß dass Gewalt nie die Lösung ist. Mit Gewalt kann ich vielleicht einen Hund klein halten, ihn „brechen“- was nichts mit echter Erziehung und Führung zu tun hat.

Kein Hund wird sich freiwillig und voller Respekt einem Menschen anschließen, vor dem er Angst hat! Hört auf euren Hund. Er zeigt euch doch deutlich ob er sich mit dem Trainer wohlfühlt. Auch ihr solltet das Gefühl der Wertschätzung und des gegenseitigen Respekts fühlen. Und wenn ihr euch unsicher seid, schaut genau hin, wie die eigenen Hunde des Trainers auf ihn reagieren.

Es gibt so viele großartige Trainer, die eure Hunde aufrichtig mögen und voller Geduld mit echtem Können euch und euren Hunden helfen wollen – für die sollte euch kein Weg zu weit sein!

Unsere Hunde müssen lernen, dass die Welt, mit uns an der Seite ein sicherer Ort ist – sie uns bedingungslos vertrauen können. Sie brauchen uns als jemanden, der ihnen hilft sich in der menschlichen Welt zurecht zu finden. Dies zeigen wir den Hunden durch eine klare Führung.

Diese Führung ist liebevoll und im gesunden Maße auch streng. Es gibt Grenzen, die eingehalten werden müssen und doch erlauben wir den Hunden, so weit es möglich ist, auch seine Natur auszuleben.

Der Hund ist weder ein Sportgerät noch jemand, der unser Ego nähren soll. Er ist weder Sklave, der uns untertan ist, noch jemand, der sich alles von uns gefallen lassen muss. Wir finden die Einstellung schon seltsam, dass ein Hund uns aufs Wort gehorchen soll. Zumal diese Gehorsamsbereitschaft auch je nach Rasse unterschiedlich ausgeprägt ist.

Wir wollen unsere Hund nicht herum kommandieren, sondern mit ihnen kommunizieren!

Jeder Hund hat das Recht auch etwas nicht zu wollen oder zu machen! Und jeder Hund hat, genau wie wir Menschen, seine körperlichen und geistigen Grenzen. Wir sollten weg von dem Bild, des immer stets perfekt funktionieren Hundes (den es genauso wenig gibt wie den perfekten Menschen) hin zu dem Bild von einem glücklichen, freundlichen Hund, der uns vertraut und freiwillig folgt.

Folgsamkeit statt Gehorsam sollte das Ziel sein! Ein gut erzogener Hund ist nicht immer einfach, er kann uns auch mal nerven, oder anderer Meinung sein als wir.

Für uns ist ein gut erzogener Hund ein Hund, der uns vertraut und dem wir soweit es bei einem Tier möglich ist, auch vertrauen können. Der weder für sich noch andere eine Gefahr darstellt. Und ein gut erzogener Hund braucht einen gut erzogenen Menschen- der ihm ein gutes Vorbild im sozialen Verhalten ist! Ein mental gesunder, ausgeglichener Hund, der einen souveränen Menschen an seiner Seite hat, zeigt automatisch auch ein gesundes Verhalten.

Gewalt führt immer zu einem mental kranken Hund!

Also bitte, seid für eure Hunde da, beschützt sie und zeigt deutlich, dass ihr Gewalt nie toleriert – weder bei euren noch bei fremden Hunden (generell bei keinem Lebewesen). Wir danken euch fürs „Zuhören“ und fürs „teilen“.🙏

„Nichts ist so stark wie echte Sanftheit und nichts ist so sanft wie echte Stärke!“

Hundische Grüße,

Deine Radana

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